Vor einiger Zeit wurde ich
gefragt: „Was machst du, wenn ein
Klient in Trance plötzlich erkennt, dass das heutige Problem (z. B. eine Essstörung) in Wahrheit auf sexuellem Missbrauch in der Kindheit zurückgeht? Schickst du die Person dann zum
Psychologen?“
Diese Frage hat mich tief bewegt – und gleichzeitig wichtige Zusammenhänge klar werden lassen.
Während ich ihr diese Frage beantwortet habe, sind mir plötzlich Zusammenhänge aufgefallen.
Wir erleben Situationen als Kinder und verknüpfen vermeintliche Zusammenhänge, weil wir versuchen die Welt zu verstehen und lernen wollen, in Zukunft unangenehme Gefühle zu vermeiden. Nur als Kinder haben wir eine wesentlich eingeschränktere Perspektive als heute. Nur wissen wir das zu dem Zeitpunkt halt nicht, wenn wir unseren neuen Glauben “ah, so ist das also” als vermeintlichen “Fakt” abspeichern. Aber dieser “Fakt” ist selbst heute noch der Referenzpunkt des Unterbewusstseins, wenn wir die selben Gefühle heute wieder fühlen.
Nehmen wir dieses konkrete Beispiel des sexuellen Missbrauchs:
Nehmen wir mal an, das 6 jährige Mädchen wird von ihrem erwachsenen Onkel zu sexuellen Handlungen gebracht. Das Mädchen spürt, dass irgendwas nicht richtig ist, und fragt sich warum das passiert und wie sie die Gefühle von Verwirrung, Schmerz, Hilflosigkeit vermeiden kann.
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