Danke Corona

 

Vom Schiff direkt wieder nach Deutschland verfrachtet worden und hier gestaltet sich das Leben völlig anders als ich es leben möchte.

 

Ich kann mich nicht in ein Hotel oder Hostel einmieten, weil die Hotellerie nur noch BusinessTravellers annehmen darf.

 

Ich kann nicht bei Freunden unterkommen, weil nur die im Haushalt lebenden Personen dort sein dürfen.

 

Außerhalb der Häuser muss zu anderen Menschen ein Abstand von 1,5 m eingehalten werden.

 

(Ich hoffe das gilt auch für Diebe, die einen ausrauben wollen…)

 

Man darf nicht raus, außer zum Lebensmittel einkaufen.

 

 

 

Heißt es nicht immer, dass Situationen im Leben, die nicht verarbeitet wurden, immer wieder auftauchen, bis wir sie aufgelöst haben?

 

 

 

Ich kann sofort sagen, an was mich diese gesamte Situation erinnert: An meine Kindheit.

 

Da gab es auch lauter Ge-und Verbote, die meine Freiheit einschränkten und mir verkauft wurden als “wir wissen es besser und wir wollen ja nur das Beste für dich, dass du in Sicherheit bist”

 

 

 

In Isolation ohne Kontakt zu anderen bin ich sicher, aber ist das noch das Leben, das ich leben möchte? Soll uns in dieser Zeit der Distanz klar werden, wie wichtig Nähe ist? Die Nähe die wir dadurch verloren haben, dass sich die Welt immer mehr online abspielt und wir gar nicht so wirklich merkten, wie uns jeden Tag ein Stück Nähe fehlte, weil wir ja eine Schein-Verbindung übers Internet hatten?

 

Das wird jetzt schmerzlich bewusst, denn jetzt ist die Distanz nicht mehr freiwillig, sondern ein gesetzliches MUSS. Das MUSS darf ich in ein DARF verwandeln. Ich darf umdenken. Ich darf nochmal rekalibrieren, was in meinem Leben wirklich wichtig ist. Danke, Corona für die Lektion.

 

 

 

Was zeigt Corona sonst noch auf?

 

Man darf nicht raus, ausser zum Lebensmittel einkaufen! “Wie im Gefängnis” würde ich zuerst mal empört ausrufen. Aber ganz ehrlich, leben wir nicht sowieso all zu oft in unserem selbst gebauten Gefängnis? Leben wir nicht freiwillig nach all den ungeschriebenen Regeln und Ewartungen der Gesellschaft und der Anderen, anstatt das zu machen was WIR wollen? Ich meine wir sind erwachsen und dürfen machen, was wir wollen.. Aber wir tuns nicht! Meistens machen wir immer noch das was Andere wollen. Und wenn ich mein Leben nicht nach meinen Werten, Wünschen und Vorstellungen lebe, dann sperre ich mich in ein selbst errichtetes Gefängnis ein.

 

Vielleicht darf auch hier mal eine Reflektion passieren. Wieviele Kompromisse lebte ich vor Corona in meinem Leben und wie sollte das schöne bunte Leben aussehen, das ich leben möchte? Denk dran, DU bist der einzige Mensch, der dein Leben leben muss, du lebst es nicht für deine Eltern, nicht für die Gesellschaft und nicht für die Erwartungen Anderer. Die Erwartungen Anderer sind die Erwartungen Anderer. Danke Corona, dass du auf diesen Blinden Fleck zeigst.

 

 

 

Corona zeigt mir vor allem: Das Ende kann schneller kommen, als du denkst!

 

Was brauchst DU in deinem Leben um auf deinem Sterbebett sagen zu können: “Ich bin bereit, ich habe das Beste aus meinem Leben rausgeholt und alles gemacht, was ich machen wollte”

 

Bevor du stirbst, fang an zu leben!

 

Danke, Corona, dass du mir diese Sichtweise aufzeigst.