Trigger Situationen für dich nutzen

  

Ich bin bei Facebook einer neuen Gruppe beigetreten “Level up your Life”. Die Mitglieder, wenn sie neu sind sollten sich vorstellen und ich hab erzählt, das ich aus Regensburg ausgezogen bin und nun da bin wo mein Koffer ist und habe auf diesen Blog verwiesen. Diesen einen Kommentar von “Helena” unter meinem Post fand ich so spannend, weil er voller Werte, Bedürfnisse und Glaubenssätzen ist, dass ich darüber schreiben möchte:

  

 

ich nehme an und hoffe du bezahlst das alles selber? Ich habe eine Kollegin die ist auch „ausgestiegen“, mittlerweile lebt sie aber hauptsächlich auf Kosten anderer, Eltern usw. die zahlen auch die Reiseversicherung, haben ihr Leben lang selbst hart gearbeitet, und wenn's ihr dann mal passt oder auch im Alter (oder wenn sie schwanger wird) wird sie zurückkommen und wohl vom Staat finanziert werden. Das Aussteigen und alle l-live-my-life-Geschichten in Ehren solange es nicht auf Kosten anderer geht”

  

 

Helenas Kollegin bekommt Geld für ihr Leben von ihren Eltern und von “usw” (wer auch immer das ist). Soweit ich verstanden habe, zahlt Helena selbst nichts für die Kollegin und die Situation der Kollegin hat nichts mit Helena zu tun. Dennoch ist sie sehr empört und verärgert, vielleicht sogar wütend darüber. Warum?

 

Zusätzlich interpretiert Helena ein Szenario für die Zukunft der Kollegin, das weder eingetreten ist, noch unklar ob es jemals eintreten wird, und regt sich auch darüber auf, als wäre es ein gegebener Fakt. Warum?

 

  

Die Welt ist dein Spiegel: Immer wenn wir uns über Sachen aufregen, die nichts mit uns zu tun haben, wurden unterbewusst Glaubenssätze und Werte getriggert und wir werden auf unsere eigenen unerfüllten Bedürfnisse aufmerksam gemacht.

 

 

 Glaubenssätze erkennt man, wenn man die Verurteilungen und Belehrungen als Ich-Satz umformuliert

 

Aussage: solange es nicht auf Kosten anderer geht

 

Glaubenssatz: Ich darf nicht zur Last fallen” “ich muss es alleine schaffen”

 

Aussage: haben ihr Leben lang selbst hart gearbeitet

 

Glaubenssatz: “Ich muss für Geld hart arbeiten”

 

Aussage: mittlerweile lebt sie aber hauptsächlich auf Kosten anderer

 

Glaubenssatz: Ich darf nicht annehmen”

 

  

Auf Grund unserer Glaubenssätze schränken wir unser Leben ein und durch einen solchen Trigger (wie das Leben der Kollegin in unserem Beispiel), werden wir – wenn wir etwas reflektiert sind - uns den Bedürfnissen bewusst, die wir wegen den Zwängen unserer Glaubenssätze vernachlässigen.

  

 

Unerfüllte Bedürfnisse (und obwohl ich jetzt ins Blaue rein rate, denke ich es ist ziemlich akkurat, denn ich erkenne die meisten der Glaubenssätze bei mir selber in meinen eigenen Trigger Situationen wieder und habe deshalb schon öfter diese Ableitung für mich gemacht):

  

 

Helenas unerfülltes Bedürfnis: Leichtigkeit. (Bist du verärgert, weil die Kollegin es so leicht zu haben scheint, während du hart arbeiten musst? Wünschst du dir auch, dass es im Leben leicht für dich wäre?)

 

Was kannst du tun, dass es leichter für dich wird?

  

 

Helenas unerfülltes Bedürfnis: Significance “wichtig sein, für jemanden von Bedeutung sein, Selbstwert” (Bist du neidisch, weil sie so viel zu bekommen scheint, während du für dich selber sorgen “musst”? Wünscht du dir auch manchmal, dass dir jemand ein so großes Geschenk macht, weil du es wert bist, weil du geliebt wirst?)

 

Was kannst du tun, dass du stolz auf dich und zufrieden mit dir und deinem Leben bist?

  

 

Helenas unerfülltes Bedürfnis: Freiheit / Abwechslung (Bist du verärgert, weil die Kollegin macht, was sie will, während du das machst, das von dir erwartet wird? Wünschst du dir, einfach mal das zu machen was DU möchtest?)

 

Was kannst du tun, das dir etwas Abwechslung in dein Leben bringt und dir mehr Luft zum Sein gibt?

 

 Die kluge Herangehensweise: Ich lasse Vorwürfe los und erfülle mir stattdessen MEIN Bedürfnis.

 

Wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht erfüllen, sind wir nicht in unserer Mitte und reagieren von Trigger Situation zu Trigger Situation und werden quasi “vom Leben gelebt”. In dem Moment, in dem wir die Trigger Situation hinterfragen und unsere eigenen Bedürfnisse darin erkennen und uns diese erfüllen, sind wir ausgeglichen und können unser Leben selbstbestimmt leben und somit werden die Trigger Situationen, über die wir uns aufregen immer weniger.

 

  

Die Entscheidung was du mit deinem Leben machst liegt bei dir, denn es ist DEIN Leben und du bist die einzige Person, die es leben muss. Wir können andere nicht ändern, wir können immer nur an uns selbst arbeiten.