Psychosomatik

 

Hier bin ich nun, auf der Schule für Persönlichkeitsentwicklung, arbeite morgens 2,5 Stunden und nachmittags 2,5 Stunden. 5 Tage die Woche. Bastel, lese, schaue DVD, spiele und quatsche mit den anderen.. Und habe jeden Tag ein anderes Symptom. Reizhusten, Kopfweh, sehe komische Flecken, Blackouts, Magenkrämpfe und Durchfall.

 

Wahnsinn. Krankheit zeigt – meiner Meinung nach - immer, dass man in eine Sackgasse rennt oder das etwas auf dem Lebensweg nicht so ist, wie es sein soll.

 

Ich hatte mir vorgenommen mehr an meinen Meditationen zu arbeiten und mehr mit Hypnose und Coaching zu machen… Stattdessen mache ich Betten, koche, putze und arbeite im Garten.

 

Sagt hier mein Körper, ich soll endlich das machen, was ich gelernt habe?

 

Bodil, die hier Fußreflexzonen Behandlungen macht, schaut sich den Knoten auf meiner Fußsohle an, den ich nun schon seit 4 Jahren habe. Sie sagt: ”genau an der Stelle vom Verdauungstrakt.” “Komisch”, sage ich, “ich vertrag echt alles!”

 

 

 

Und sie fragt: “Welche Gefühle kannst du nicht verdauen?”

 

 

 

Uff der Satz überrascht mich, obwohl ich schonmal gehört habe, dass verdrängte Gefühle im Darm gespeichert werden…

 

Sie sagt weiter “Denk drüber nach, dann kann ich dir eine Stunde Behandlung geben”. “Was kostet die Stunde?” wollte ich wissen.

 

“Red mal mit der Chefin, vielleicht übernimmt es ja die Schule” bekomme ich als Antwort.

 

Am selben Abend noch bekomme ich Durchfall und Magenkrämpfe.. denn ich weiß, welches Gefühl ich nicht verdauen kann und ich stecke grad wieder mitten drin.

 

 

 

Vor 4 Jahren, als der Knubbel auf meiner Fußsohle entstanden ist, lag ich im Krankenhaus und hatte gerade eine Bandscheiben OP hinter mir. Ich hatte mich 2 Wochen vorher mit meiner eigenen Cafébar selbständig gemacht und konnte nichts tun, außer da liegen. Gefühle der Ohnmacht, Gefühle der Hilflosigkeit und das Gefühl die Situation nicht kontrollieren zu können. Zu allem Übel musste ich nun Freunde fragen, die den Laden für mich aufmachen. Jemanden um Hilfe bitten, das kann ich bis heute noch nicht gut.

 

Und jetzt sagt Bodil: Frag die Chefin, vielleicht kann die Schule die Behandlung bezahlen. Um Hilfe fragen. Ganz ehrlich, ich kann den Preis auch so bezahlen..

    “Ich bezahle es lieber selber, ehe ich jemanden fragen muss”

Auch diese Aussage kommt mir blöd vor.

 

Ich warte ab. Durchfall und Magenkrämpfe begleiten mich mit jeder abwartenden Minute.

 

Am nächsten Morgen frage ich die Chefin – sie sagt sich muss noch drüber nachdenken.

 

Ich habs gemacht, ich lebe noch. Toll fand ichs trotzdem nicht. Mein Verdauungstrakt beruhigt sich allmählich, während ich noch über psychosomatische Zusammenhänge staune.

 

 

 

Was ist mit dem ganzen anderen Zeugs?

 

Auch hier entwickle ich eine Vermutung. In Regensburg bin ich zur Arbeit mit dem Rad gefahren, war 2x die Woche schwimmen und 1 x die Woche im Yoga oder Qi Gong und habe jeden Morgen meditiert. Seit ich unterwegs bin, mach ich all das nicht mehr so regelmäßig.

 

 

 

Und wenn man aufhört Dinge zu tun, die einem gut tun, gehts einem nicht mehr gut. Theoretisch wissen, was einem gut tun reicht nicht, man muss es machen. So einfach ist’s. Ich liebe Psychosomatik.