Selbstliebe - 5 konkrete Tools

 

Ich bin auf den Coaching Tagen in Zeilitzheim bei Würzburg und traf dort Jasmin wieder, die ich im April bei einem Ziele und Träume Seminar kennengelernt habe. Wir tauschten uns aus und ich sagte: “für mich liegt der Ursprung der meisten Probleme an mangelndem Selbstwert / fehlender Selbstliebe/ Selbstakzeptanz” und sie fragte mich: “Was konkret machst du dagegen?”

  

Ich hatte in Regensburg eine Selbsthilfegruppe zum Thema Selbstliebe geleitet und wir haben in der Zeit die tollsten Erkenntnisse und Übungen erarbeitet, und ich möchte hier einmal die top 5 teilen und dir eine Challenge vorschlagen.

  

1) Hör auf dich zu Kritisieren. Mit jeder Kritik schleift sich in dein Unterbewusstsein: “du bist nicht gut genug” Bei mir hat es eine Zeitlang gedauert, bis ich die Stimme in meinem Kopf erkannt habe, die mich kritisiert - weil ich sie so gewohnt war, dass ich sie mir erst einmal bewusst machen musste.. Aber nun, immer wenn ich sie höre, wiederhole ich den Satz in nochmal - aber in Lustig, dann wirkt die Kritik nicht mehr. Z.B. als ich meinen schweren Koffer 3 Stockwerke Treppen hochtragen musste, sagte diese Stimme “hättest du im Second hand Laden halt nicht auch noch diese 5 Bücher gekauft” (nag nag nag) und dann sag ich mir den selben Satz auf Englisch mit starkem Deutschen Akzent. Und das kann ich dann nicht mehr ernst nehmen, also wirkt die Kritik nicht mehr und die damals schon falsch gelernte Auffassung “ich bin nicht gut genug” wird nicht mehr unterstützt.

  

2) Ich lese mir jeden Morgen positive Affirmationen vor, um neue Sätze in meinen Kopf zu bekommen, die durch tägliche Wiederholung unterstützt werden. Sätze wie:

 

“Ich bin gut, so wie ich bin” “Ich bin es wert, geliebt zu werden” “Alles was ich tue, betrachte ich mit den Augen der Liebe” “Meine Empathie wächst von Tag zu Tag”

  

3) Nach dem Motto Fake-it-until-you-make-it habe ich mir ein Identitäts-Statement geschaffen, auch das lese ich mir jeden Tag vor. Am Anfang fand ich es überzogen, dachte mir, ja, wow, wenn diese Beschreibung auf mich passen würde, wär ich ja die Mega-Frau. Aber tatsächlich merke, ich wie immer mehr Punkte aus diesem Statement mittlerweile tatsächlich so sind. Denn unser Hirn ist wie google, wenn man ihm sagt, nach was es suchen soll, findet es “Beweise” dafür. Und natürlich, wenn ich mir jeden Tage sage “Mensch bin ich blöd” findet es jeden Tag beweise dafür, dass ich blöd bin. Aber stell dir mal vor, was dein Googlehirn findet, wenn du dir jeden Morgen sowas vorliest:

 

“Ich bin eine charismatische, schöne, mutige empathische, tolerante, reiche, schlanke und glückliche Visionärin, Powerfrau und Liebhaberin, die ihre Mitmenschen inspiriert, motiviert und erreicht. Die von ihren Mitmenschen geliebt und mit Dankbarkeit überschüttet wird. Die sich selbst und andere zum Erfolg führt und ihr Leben selbstbestimmt lebt und es in vollen Zügen genießt und liebt. Und somit einen sexgottähnlichen Partner anzieht, der nicht nur in dieses Leben passt, sondern es mit ihr weiter erforscht und erfüllt. Auch wenn mir jemand sagt, ich mache etwas falsch, weiß ich den Grund meines Handelns und kann sehr überzeugend argumentieren.”

  

4) Dankbarkeit für alles, was bereits da ist und funktioniert. Das rufe ich mir regelmäßig in Erinnerung:

 

Ich bin dankbar, dass meine Organe funktionieren, dass ich 2 Beine habe, die mich durchs Leben gehen lassen, dass ich meine Hände bewegen kann, dass mein Herz 100.000 mal am Tag schlägt, ohne dass ich darüber nachdenken muss. Dass es auch schlägt, während ich schlafe. Ich bin dankbar, dass ich verschiedene Geschmacksknospen haben, und das leckere Essen schmecken kann. Dass ich Ohren habe, die schöne Musik hören können. Dass mein kreatives Hirn sich die schönsten Bilder und Visionen ausdenken kann. Dass Milliarden Zellen in meinem Körper in Harmonie zusammenarbeiten und ich mit diesem Wunderwerk an Komplexität, das so viel kann und so viel aushält, durchs Leben gehen darf.

  

5) Tausche Angst + Ärger gegen Neugier: Stelle die richtigen Fragen. Stell dir vor, du bist in einer Situation, in der du nicht sein möchtest. Dann kannst du entweder mit gewohntem Muster reagieren (z.B. dich ärgern, rechtfertigen, weggehen, traurig werden, Angst haben, dass du nicht in Ordnung bist, so wie du bist…) oder du kannst Fragen an dein Google-Hirn stellen: Was ist das Gute daran? Was kann ich daraus lernen? Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch? Was hält mich davon ab? Worauf wartest du? Fühle ich mich damit wohl? Wo will ich hin? Wie komme ich da hin? Wie soll es sein? Wie geht's auch anders? Wie kann mans noch machen?

 

Ein Beispiel: Mein Kollege sagte mir mal, dass er mich total arrogant und überheblich findet. Klar hätte ich mit Ärger reagieren können oder mich rechtfertigen oder ihm sagen dass ich ihn auch arrogant finde. Aber ich tausche ja Angst + Ärger gegen Neugier und ich hab ihn einfach gefragt: “Woran konkret machst du das fest?”

 

 Challenge: Schönheit sehen: Das ist quasi deine Messlatte, wie es mit der Selbstliebe steht. Wir sehen andere Menschen und sehen erstmal: Zu dick, zu große Nase, Augen stehen zu eng, zu viele Muttermale, zu dünne Haare, zu viel Make up, zu kleine Brüste… zu zu zu zu. Sei offen! Mach mal diese Challenge, dass du in jeder Person etwas Schönes siehst.