Margarete sagt: "Viele Leute könnten das nicht, einfach so los zu reisen, ohne zu wissen, wo sie am Ende wohnen werden und was sie dort machen werden. Es würde ihnen Angst machen." Dem stimme ich zu und gleichzeitig überlege ich, warum es bei mir anders ist und schon kam mir die Erkenntnis:
Man kann nur frei sein, wenn man genügend Sicherheit hat.
Wie beim Fallschirmspringen. Wenn man einen dran hat und sicher ist, dass man unten lebendig ankommt, kann man springen und es macht sogar Spaß. Wenn man keinen Fallschirm trägt und nicht weiß ob man unten lebendig ankommt, macht der Sprung eher Angst und hält die Leute davon ab zu springen.
Also muss ich, ehe ich frei sein kann, den Fallschirm anbringen (Sicherheit aufbauen)
Konkret:
Was gibt Sicherheit? Klar, da wären materielle Dinge: Wenn ich 1.000.000 Euro am Konto habe, kann man diese Entscheidung sicher auch leicht treffen. (Nein, habe ich nicht)
Wenn ich weiß, dass wenn's hart auf hart kommt, ich wieder zu Hause oder bei Freunden oder wo auch immer einziehen kann, gibt mir das auch Sicherheit.
Wenn ich weiß, dass egal wo ich bin, überall einen Job bekomme, das gibt mir Sicherheit.
Oder die Sicherheit, die im Kopf anfängt:
Wenn ich mir klarmache, dass egal was das Leben mir vorgesetzt hat (und glaub mir, ich hätte mir gerne viele dieser Erfahrungen erspart), ich jeden Tag meines Lebens überlebt habe - und ich jede Situation immer irgendwie durchgestanden habe (auch da, als ich mal vor Scham gestorben bin ;) ), das wieder in Erinnerung zu rufen und somit zu sehen, egal was nun kommt, ich finde immer einen Weg, denn das hab ich ja irgendwie immer schon. Das gibt Sicherheit.
Und umgekehrt erkenne ich nun auch:
Sicherheit fühlt sich nur dann schön und erstrebenswert an, wenn man Freiheit hat. Denn zu viel Sicherheit ohne Freiheit ist wie ein Gefängnis.
Und auch Freiheit fängt im Kopf an, indem ich mir jeden Tag sage: Mein Leben ist genauso wie ich mich (irgendwann) dafür entschieden habe und ich kann mich jeden Tag neu entscheiden, wenn ich das will.