6 Wochen ehe die Reise losgehen sollte, hatte ich folgenden Traum, der mich am nächsten Morgen nicht nur zum Nachdenken animierte, sondern auch so einige Erkenntnisse mit sich brachte:
Im Traum wollte ich mit Leuten in einem Gemeinschaftsraum frühstücken. Jeder brachte was mit, nur ich fand dieses Müsli nicht mehr, das ich beisteuern wollte. Ich ging in eine Scheune und
suchte und suchte nach dem Müsli. Der Brunch war schon vorbei ohne dass ich es gefunden hatte. Die Gesellschaft löste sich auf. Danach machte ich mich auf die Suche nach meinem Auto, von dem
ich nur noch grob wusste, wo es parkte. Ich hatte so ein Kinderdreirad mit dem ich den Gehsteig Richtung Auto entlang fuhr, dann kam ich in eine Halle, in der gerade ein Konzert aufgeführt
wurde. Am anderen Ende der Halle dreiradelte ich wieder hinaus und kam am Ende einer Landzunge an. Ich musste ein Stück durchs Meer schwimmen, am Festland angekommen führte mich mein Weg zum
Auto durch ein Science Museum. Kurz nachdem ich aus dem Museum wieder draußen war, wachte ich auf.
“Was wenn die Suche nach dem Leben, schon das eigentliche Leben ist?”
Als ich wach wurde, wurde mir klar, ich hab im Traum nicht gefrühstückt, weil ich das Müsli gesucht habe. Ich hab im Traum weder das Konzert gehört, noch das Schwimmen im Meer genossen, noch im
Museum etwas gelernt, weil ich auf der Suche nach dem Auto war. Wenn ich je bei meinem Auto angekommen wäre, was dann? Wäre ich wo hin gefahren? Wohin? Wär es nicht schöner gewesen, alles, das
auf dem Weg auftauchte, zu genießen?
Man bekommt mehr von dem, auf das man seinen Fokus lenkt. Wenn ich mich auf die Suche nach einem tollen Leben mache, dann bekomme ich genau das: mehr Suche. Deshalb wird dieser Blog nicht “Auf
der Suche nach dem Leben” heißen, sondern “Eine Reise, um das Leben neu zu (er)finden”. Weil ich mich aufs Finden konzentrieren werde, nicht aufs Suchen. Und ich werde jedes unerwartete Kapitel,
welches ich finde, einfach (er)leben. Denn Dinge (er)leben ist doch schon das Leben.
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